Jetzt bin ich schon so viele Jahre unterwegs meine innere Welt aufzuräumen. In meiner inneren Welt scheint es unendlich viele Türen und Räume zu geben. Hinter jeder Tür findet sich ein ganz besonderer Anteil von mir. Ja, jeder Anteil ist besonders auf seine ganz eigene Art und Weise und jeder Anteil ist zugleich auch eine neue Herausforderung für mich in dem Sinne, wie ich diesem Anteil begegne.
Oh und in manchen Räumen sieht es chaotisch aus, in anderen herrscht eine gewisse Ordnung und in wieder anderen…na da war ich schon fleißig :-)...sie sind so eine Art Durchgangszimmer für mich. Die hier geschaffene „Ordnung“ lädt dazu ein die gegenüber liegende Tür am Ende dieses Raumes zu öffnen.
Hört das nie auf? Ich meine, sind innere Räume immer so etwas wie Durchgangszimmer?
Es hört niemals auf. Genau genommen wird die Herausforderung größer die dich auf dem gegenüberliegenden Raum des „Durchgangszimmers“ erwartet. Bevor du daher durch die nächste Tür gehst ist es sinnvoll, zunächst die Herausforderungen des Durchgangszimmers zusammen mit deinen Anteilen zu meistern. Diese Anteile werden dann gemeinsam mit dir gehen und du kannst dich 100%ig auf sie verlassen. Oder diese Anteile erkennen, dass sie gar nicht mehr zu dir passen und verabschieden sich ohne weiterhin deine Aufmerksamkeit einzufordern oder dir im Weg zu stehen.
Du meinst damit, „sei nicht ungeduldig oder voreilig oder unzufrieden mit dir selber weil du glaubst schon zu lange mit einigen Anteilen verbracht zu haben?“
Ja genau, denn manche Räume oder Anteile haben so viel durcheinander gewirbelt, dass es Zeit braucht sich mit diesen Anteilen zu beschäftigen und gemeinsam mit diesen Anteilen Ordnung zu schaffen. Es ist nicht die Aufgabe der Anteile alleine aufzuräumen oder gar jemanden von außerhalb damit zu beauftragen. Nein, du bist verantwortlich für deine Anteile und auch für die Herausforderungen die sie mitbringen. Es sind deine Herausforderungen und du bist die Meisterin, die diese Herausforderungen bewältigen kann und muss!
Gehst du zu früh durch die nächste Tür, dann werden dich alle Anteile begleiten. Sie werden dich immer wieder erinnern, dass ihr noch nicht gemeinsam Ordnung geschaffen habt. Es sind sozusagen „Altlasten“ die du dann mittragen musst und die es dir sehr schwer bis unmöglich machen, den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.
Ich räume seit Jahren meine innere Welt auf und ich bin schon durch so viele Türen gegangen und habe tatsächlich auch einige Hinterzimmer betreten und aufgeräumt. Umso erstaunter bin ich erst jetzt den Mut gefunden zu haben den Raum mit den Anteilen „Beziehung zu ERDUNG und MUTTER“ aufzuräumen.
Na sei nicht so streng mit dir. Es ist ja nicht wahr dass du erst jetzt mit dem Aufräumen dieses Zimmers (Themas) begonnen hast. Aber wenn du dann nach einer gewissen Zeit den letzten entscheidenden Schritt machst, löst sich die Handbremse und du kannst nicht mehr aufhalten was geschehen soll. Du hast einen wichtigen Abschnitt zum Abschluss gebracht und du kannst sagen: „Meine Arbeit all die Jahre hat sich gelohnt. Dieser Raum strahlt jetzt Freude und Frieden, Dankbarkeit und Wertschätzung aus.“ Es ist ein Raum der Begegnung anstelle eines Raumes der Missverständnisse entstanden. Es ist möglich jederzeit deine Mutter oder auch deinen Vater und wenn du magst deine Ahnen in diesen Raum einzuladen und fühlen zu können, so dass hier ein wohlwollender gegenseitiger Austausch stattfinden kann. Du kannst aufbauen auf etwas, was ihr gemeinsam geschaffen habt. Denn ohne eure aufeinander folgende Vergangenheit und deren Weiterentwicklung…wo wärst du jetzt?
Ja und genau dies wahrzunehmen war für mich das Fundament die nächste Tür zu öffnen und mich auf das Experiment einzulassen, zu dem Meister Tam eingeladen hat. Die Kindheit, meine Eltern, meine Wurzel, zu segnen.
Meine momentane Wahrheit ist, dass ich symbolisch ein „Same“ bin, der durch meine Eltern in diese physische Welt eintreten konnte. Es lag und liegt daher auch an mir, erfinderisch und experimentierfreudig zu sein, um aus dem was mir zur Verfügung steht eine Wurzel auszubilden. Auch wie stark und tief verbunden mit der Erde sich meine Wurzel entwickelte bzw. entwickelt liegt einzig und alleine in meiner Hand.
Ich betrachte „segnen“ nicht als äußeres Ritual. Nein für mich ist es ein innerer Akt und ich kann über meinen physischen Körper spüren, ob da nur mein menschliches Ich oder mein offenes Herz und meine Seele als Kanal für ein Fließen segensreicher Energie dienen.
Auszug aus dem Dialog Erdung…Segne deine Wurzel
Ich glaube die meisten von uns würden sagen, dass sie mit ihren Eltern gut auskommen und keine Probleme haben. Aber wenn wir uns fragen würden ob wir unsere Kindheit segnen können bin ich mir nicht so sicher ob wir alle dies wahrhaftig könnten.
Dann lade ich ein sich einfach auf folgendes Experiment einzulassen: Stellt euch vor ihr steht euren Eltern gegenüber, ihr verneigt euch und im gleichen Atemzug sagt ihr: „Ich danke euch von ganzem Herzen für das was ihr für mich getan habt und ich bin in völliger Liebe und Frieden mit euch verbunden.“
Meine Wurzel, meine Kindheit segnen…
Ich ging ganz in mich. Ich betrat den von mir geschaffenen Raum der Begegnung und fühlte mich meinen Eltern so nah. Noch einmal bedankte ich mich von Herzen für alles was sie mir gegeben hatten, mein ganzes Leben lang.
Was dann geschah hatte ich nicht erwartet. Mein Vorhaben war es, meine Kindheit zu segnen. Mit dem lauten aussprechen meiner Dankbarkeit meinen Eltern gegenüber fühlte ich ein immer stärker werdendes Gefühl im Herzen und den starken Impuls, vor ihnen auf die Knie zu gehen und um ihren Segen zu bitten. Ich ging tatsächlich auf die Knie. Auch wenn dieser Akt im Außen „nur“ symbolisch möglich war, da beide ja schon verstorben sind.
Es fühlt sich für mich einfach intensiver an als es „nur“ gedanklich zu tun. Ich empfinde niederknien nicht als ein Akt von Unterwürfigkeit oder Erniedrigung. Es ist für mich Ausdruck dafür, dass ich bereit bin zu empfangen. Und es fließt so viel mehr wenn ich anerkenne dass ich empfangen darf, was ich mir alleine in dieser Form so nicht geben könnte.
Durch die Bereitschaft auf deine Eltern zuzugehen und ihnen deine echte Dankbarkeit und Wertschätzung zu erweisen zeigten sich auch die Anteile in dir, die du bisher gut verdrängt hattest und die zwischen dir und deinen Eltern trotzdem immer fühlbar waren…
…Du bist deinen eigenen Weg gegangen und bist dir selber oft sehr treu geblieben. Das war auch gut. Aber mit welcher inneren Einstellung deinen Eltern gegenüber? Hast du jemals ernst gemeint nach ihrer Meinung gefragt?
Nicht wirklich. Es war mir egal ob sie den Weg den ich entschieden hatte zu gehen gut oder schlecht finden würden. Dachte ich zumindest. Manchmal sagte ich das auch, aber innerlich sagte ich es immer. So habe ich dann wohl auch ohne Worte meinen Eltern signalisiert, dass mir ihre Meinung egal ist. Nein so sollte es nicht sein. Denn genauso wie meine Eltern sich für mich immer das Beste gewünscht haben, genauso wünschte ich mir tief im Herzen das Wohlwollen meiner Eltern für meine Entscheidungen.
Und gehört da nicht auch eine offene Kommunikation dazu? Ein Austausch … nicht um sich belehren zu lassen oder um das zu tun, was die Eltern für das Beste halten sondern um sich eine eigene Meinung bilden zu können aus der Vielfalt von Argumenten und Gegenargumenten. Du hattest Angst deine Eltern würden dich nicht verstehen oder würden alles tun dir deiner Entscheidung im Weg zu stehen oder sie dir ausreden wollen. Darum bist du ihnen mit Misstrauen begegnet.
Mach dir keine unnötigen Gedanken darüber nicht in Kommunikation gegangen zu sein. Es hätte zum damaligen Zeitpunkt kein fruchtbares Gespräch stattgefunden. Egal was deine Eltern gesagt hätten, du hättest es als Bestätigung gedeutet dass sie dich nicht verstehen!
Der wahrhaftige Wunsch nach Frieden mit deinen Eltern und der wahrhaftige Wunsch deine Kindheit zu segnen verändern sofort, unmittelbar deine bisherige selektive Wahrnehmung.
Tief in meinem Herzen habe ich mir immer gewünscht dass meine Eltern zu mir stehen. Sie müssen ja gar nicht alles okay finden und ich erkenne mittlerweile, dass sie sich immer nur wünschten es möge mir gut gehen. Der Wunsch danach von ihnen gesegnet zu werden ist demnach Ausdruck dafür, mich von ihnen angenommen zu fühlen. Ich weiß jetzt dass ich es immer war…aber ich konnte dieses Gefühl nie wahrnehmen.
Diese Erkenntnis und das „neue Gefühl“ meinen Eltern gegenüber lösten in den folgenden Tagen einen weiteren inneren Prozess aus. Ich bekam Zugang zu meinen Großeltern und mir wurde bewusst, wie ich sie bisher gesehen bzw. wahrgenommen hatte…so wie ich sie als Kind erlebt hatte und was ich aus Erzählungen meiner Eltern oder Verwandten über sie gehört hatte.
Während eines Spazierganges im Wald erlebte ich unvermittelt ein Gefühl als würden innerlich Mauern gesprengt. Ich wusste mit einem Mal dass ich immer an alten sich fest eingeprägten Bilder hängen geblieben war, die ich nie mehr hinterfragt hatte. Ich fühlte und „sah“ dass meine Eltern, meine Großeltern und meine Ahnen viel viel mehr waren und ausmachten als ich bisher wahrgenommen hatte. Ich fühlte und fühle es immer noch! wieviel Kraft von ihnen ausgeht. Ob ich sie nun persönlich kennen gelernt habe oder nicht…ich bin ihre Weiterentwicklung, ich bin der Same der entsprungen ist aus all diesen Menschen vor mir und ich trage ihre Erfahrungen in meinen Zellen. Darum bin ich die, die ich heute bin und ich empfinde tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung ihnen allen gegenüber.
Ich habe dieses Experiment gemacht und meine eigene individuelle Erfahrung damit hier beschrieben. Jetzt bin ich offen und neugierig, was sich weiterhin hieraus entwickeln wird…Die Eltern und die Kindheit segnen kann mit einem Ritual beginnen, dass seine volle Kraft aber erst dadurch entfaltet, wenn ich mein Er-Leben mit dem Wissen und der Unterstützung dieser „neuen“ Verbindung zum Ausdruck bringe. Dies bedeutet für mich dann auch, sich der Dankbarkeit und Wertschätzung den Eltern und der Kindheit gegenüber immer mal wieder bewusst zuzuwenden und es nicht bei einem einmaligen segnen zu belassen. Denn in der „Wurzel“ finde ich das Gewahrsein, mir meiner sich immer stärker wahrzunehmenden Freude darüber bewusst zu werden „das Leben hier auf der Erde als willkommenes Geschenk erleben zu dürfen".
Auch habe ich mich gefragt, was SEGNEN für mich bedeutet. Meine momentane Wahrheit ist, dass ALLES SCHON GESEGNET IST. Indem ich mich innerlich dafür öffne dies zu erfahren, öffnen sich meine Kanäle und das Fließen segensreicher vollkommener göttlicher Energien, die auch durch mich fließen, werden fühlbarer. Mit einer lebendigen bewussten Verbindung über das Herz-Chakra kann ich, wie jeder andere Mensch auch, Kanal sein für segensreiche Energie. Ich kann dies verstärken, indem ich mich immer mehr und weiter darin übe, meinen alltäglichen Erfahrungen mit Freude, Dankbarkeit und Wertschätzung zu begegnen…und so segensreiche Energie durch mich nach außen fließen lasse. Bewusst und immer wieder…
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Jede Wahrheit ist individuell und temporär und es gibt immer eine höhere Wahrheit!