Doris:

Lieber Meister Tam, ich Doris möchte mich heute gerne mit dir über das Thema ERDUNG unterhalten.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Aussagen oder auch Methoden und Techniken die angeboten werden um sich zu erden. Eine eindeutige Aussage darüber, was ERDUNG auf den Menschen bezogen bedeutet habe ich nicht gefunden.

 

In Worten wie Menschwerdung, Bewusstwerdung findet sich die Erdung wieder. Oder in Umschreibungen wie: den Boden unter den Füßen spüren, sich verwurzeln   oder   den Boden unter den Füßen verloren haben.

 

Es heißt, dass Erdung die Voraussetzung ist für Wachstum und Entwicklung. Du Meister Tam gehst so weit zu sagen, dass Erdung die wahre Heilung ist und das es kein ultimatives Rezept für Erdung gibt, sondern dass es für jeden Menschen einen individuellen eigenen Weg zu entdecken gilt sich zu erden.

 

Habe ich das richtig verstanden?

 

Meister Tam:

Es gibt ein Vorher, Nachher und Mittendrin.

Vorher ward ihr Geist und noch nicht in der Materie. Mittendrin heißt ihr seid als Mensch inkarniert, was bedeutet, ihr seid verkörpert. Nachher verlasst ihr euren Körper. Ihr seid nicht mehr in der Materie. Vorher und nachher seid ihr nicht mehr geerdet, weil ihr den Bezug zur Erde ganz loslasst. Mittendrin bedeutet dass der Geist im Körper ist.

 

Jeder Mensch hat wenn ihr so wollt eine eigene Farbe, Klang, Talent, Absicht…was auch immer. Immer unterschiedlich und ganz individuell. So wie ein Same, aus dem dann beispielsweise eine Rose, Nelke oder was auch immer wird. In diesem Kontext ist es beim Menschen ähnlich. Erdung bedeutet, dass er in diesem Sinne mit seinem Körper im Einklang ist und die Vision die er im Geiste trägt und als Same auf die Erde mitbringt, verwirklicht. Das ist die Voraussetzung für Erdung.

 

Wenn Geist und Körper VEREINIGT sind bedeutet das auch „heil und ganz“ zu sein. Wenn ein Mensch fühlen kann, dass er seine Vision die er im Herzen trägt leben oder ausdrücken kann, dann ist dieser Mensch „heil und ganz“. Vielleicht hat er eine Art Handicap aber keine Krankheit. Krankheit eher im Sinne von altersbedingte Erkrankungen. Ein gut geerdeter Mensch ist so sehr im Fluss, dass eine Disharmonie im Körper erst gar nicht entstehen würde. Es würde keine Grundlage mehr für Krankheit geben.

 

Das geht jetzt ein wenig schnell. Für den Einstieg in das Thema Erdung würde ich gerne ein paar Fragen stellen. Ich wüsste gerne ob aus deiner Sicht die Menschen früher geerdeter waren als wir heute? Ich frage das, weil ich der Meinung bin, dass die Menschen früher mehr Bezug zur Natur hatten.

 

Ein Merkmal guter Erdung ist, wenn man seinen Körper spürt, man seinen Körper fühlt und seinem Körper nahe ist. Früher waren andere Zeiten. Die Menschen waren gezwungen mehr körperliche Arbeit zu leisten und daher fühlten sie ihren Körper mehr. Durch die technologische Entwicklung ist die körperliche Arbeit leichter geworden und die Menschen sind mehr im Kopf, der Körper wird weniger „gebraucht“. Die Energie ist dadurch mehr mental, also im Kopf fokussiert. So könnte man sagen, ja die Menschen früher hatten mehr Bezug zu ihren Körpern, aber sie waren deshalb nicht wirklich besser geerdet.

 

Verstehe ich das richtig, dass die Menschen früher zwar einen intensiveren Kontakt zu ihrem Körper hatten, aber dass dies nicht unbedingt ein Zeichen dafür ist, auch geerdet zu sein, sondern es gehört noch mehr dazu?

 

Genau. Es gibt Menschen die sitzen den ganzen Tag und meditieren und machen gar nichts mit dem Körper … sind aber super gut geerdet.

Und es gibt Menschen die schuften den ganzen Tag, arbeiten mit dem Körper, spüren körperliche Schmerzen … aber das heißt nicht, dass sie besser geerdet sind als diejenigen, die 12 Stunden meditieren.

 

Okay, das heißt also, dass man Erdung nicht gleichsetzen kann mit „ich fühle meinen Körper?“

 

DOCH! Aber nicht in Form davon dass ich meinen Körper viel benutze und dadurch meinen Körper wahrnehme, sondern dass man im Gewahrsein von GLÜCKSELIGKEIT im Körper vibriert. Deshalb ist es unabhängig davon was man gerade tut. Ob man mental-geistig arbeitet oder körperlich arbeitet oder ob man meditiert.

 

Du meinst damit, es geht darum die Verbindung zum Körper von innen heraus wahrzunehmen und nicht bedingt durch einen äußeren Einfluss?

 

Es ist beides. Denn jemand der den ganzen Tag schuftet und die Müdigkeit des Körpers wahrnimmt oder aber auch die Kraft und die Muskeln des Körpers spürt, jedoch nicht die Freude und das Glück im Körper zu sein (die Verbundenheit mit dem Körper) fühlen kann, (also er nicht fühlen kann, dass sein Geist sehr gut mit seinem Körper verbunden ist) der nimmt nur „einen Aspekt“ seines Körpers wahr. Jemand der im Büro arbeitet spürt oft den eigenen Körper noch weniger. Ihm fehlt selbst dieser Aspekt.   

 

In diesem Kontext könnte man sagen ja die Menschen früher waren besser „geerdet“ in Bezug auf den Aspekt der Körperwahrnehmung.

 

Erdung… wie WIR sie verstehen ist:

Ihr ward Energie und ihr seid immer noch Energie, die sich verkörpert hat. Und diese Verschmelzung, die vollkommene Verbindung des Geistes mit dem Körper, nennt man Erdung. Das bedingt natürlich, dass ihr das Leben im Körper wertschätzt, es genießt und dass ihr Freude im Körper habt.  …  Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es nicht den Wunsch im Körper auf dieser Erde sein zu wollen.

 

Moment, du sagst, es ist die Sehnsucht des Geistes sich hier auf der Erde zu verkörpern um als geistiges Wesen die Verkörperung zu genießen und mit Freude auszukosten so lange es geht?

 

Es geht hier nicht um das leibliche Wohl im Sinne von Genuss und Völlerei. Hier geht es um viel mehr. Denn verkörpert zu sein bedeutet auch, durch Amnesie und Illusion, zu glauben dass wir voneinander getrennt sind. Damit nimmt das kosmisch abenteuerliche Spiel seinen Gang, mit dem Ziel die Einheit in allen Dingen zu erkennen.

 

Bei den Worten „genießen und auskosten“ stellt sich mir die Frage ob es jedem möglich ist das Leben zu genießen und auszukosten. Oder wie du es beschreibst mit dem Gefühl der „Glückseligkeit im Körper“ zu sein. Die Menschen leben in sehr unterschiedlichen Verhältnissen hier auf der Erde. Haben es da nicht die wohlhabenden Menschen einfacher zu sagen, wir haben die Zeit und die Gelegenheit das Leben zu genießen und auszukosten. Wie sollen die nicht so gut situierten Menschen damit umgehen?

 

Ein Reisbauer hat es leichter einen Zugang zu seinem Körper zu bekommen weil er mit dem Körper arbeitet. Denn die Verschmelzung zwischen Geist und Körper kann nur durch die Interaktion, also indem du mit dem Körper etwas machst oder zum Ausdruck bringst, vollzogen werden.

 

Wenn ich sage jemand sitzt 12 Stunden und meditiert und ist gut geerdet, dann nur deshalb weil er diesen Prozess schon hinter sich hat. Sein Körper und sein Geist sind schon verschmolzen. Er muss nicht mehr körperlich etwas ausdrücken um seinen Körper zu fühlen.

 

Wenn jemand körperlich viel arbeitet macht er es in der Regel nur, weil es eine Art Notwendigkeit ist, weil er es zum Leben braucht, weil es sein Job ist. Aber nicht mit der Motivation, Interaktion oder Absicht, seinen Geist mit seinem Körper zu verschmelzen…das fehlt!

 

Ich muss noch einmal nachfragen. Interaktion, Ausdruck über den Körper, also Tanzen, Trommeln, Schwitzhütte, jeglicher Sport, spazieren gehen und und und sind demnach auch gute Wege sich zu erden?

 

Es geht um das andauernde Gewahrsein von „im Körper zu sein“ bzw. die Fokussierung im Hier und Jetzt zu sein. Wenn ihr esst soll das Gewahrsein beim Essen sein und nicht irgendwo anders. Dies gilt für alle Tätigkeiten.

 

Eure Methoden oder Techniken sich zu erden sind ein Bemühen. Ihr macht das ein paar Stunden und dann ist es gut. Dies ist nur ein temporäres fokussieren im Hier und Jetzt. Das Gewahrsein von verschmelzen sollte nach Möglichkeit 24 Std. 365 Tage im Jahr anhalten. Normalerweise nehmen Menschen sich vorübergehend Raum und Zeit für das Bemühen, Geist und Körper zu verbinden. Doch wenn sie im Alltag sind, sind sie schnell wieder in ihrem normalen Modus und machen aus Gewohnheit das Gleiche wie zuvor. Dann ändert sich ja nichts. Würden sie dieses Gewahrsein immer fühlen und zelebrieren wäre das viel besser.

 

Aber wie können wir es schaffen, wie kommen wir dahin diese Verbindung zu halten?

 

Indem ihr in allem was ihr macht die Freude im Körper zu sein spürt. Das ihr wahrnehmt wie euer Körper in Schwingung ist. Kleine Kinder zwischen Baby und Kindergarten, die sind in dieser Energie, die sind sehr gut geerdet. Sie spüren ihren Körper und wie sie vibrieren. Sie sind voller Kraft und Freude. Es ist einfach da. Es ist unbewusst.

 

Ich verstehe aber immer noch nicht, warum wir die manchmal „erarbeitete und fühlbare“ Verschmelzung von unserem Geist mit dem Körper nicht im Alltag aufrecht halten können.

 

Ihr habt als Mensch im Laufe der Zeit eine Abneigung dagegen entwickelt, überhaupt den Körper zu spüren. Weil im Körper zu sein auch bedeutet…ALLES ZU FÜHLEN.

 

Nochmal, ob ich es richtig verstanden habe: unser Bemühen um Erdung (die Verschmelzung von Geist und Körper) funktioniert nur begrenzt weil wir uns selber im Weg stehen, indem wir eine Abneigung gegen den eigenen Körper entwickelt haben.

 

Eigentlich kann man sagen, es funktioniert überhaupt nicht. Ihr stellt euch nur vor dass es funktioniert!

 

Hast du nicht gerade noch gesagt, dass bestimmte Methoden bzw. unser Bemühen gut sind?

 

Gut im Sinne von Bemühungen, Anstrengungen…    

 

Ein Problem der erwachsenen Menschen ist die Konditionierung. Durch wiederholte Erfahrungen lerntet ihr zu beurteilen was als gut oder schlecht empfunden wird. Dies erzeugte ggfs. eine körperliche Reaktion, die als unangenehm empfunden wurde und die man verständlicher Weise gerne vermeiden möchte. Daraus entwickelten sich mehr oder weniger individuell bestimmte Verhaltensweisen, Denkweisen usw., die mit einer voreingenommenen, subjektiv verzerrten Wahrnehmung der Wirklichkeit einhergehen.

 

Die Summe dieser vielen kleinen Konditionierungen sind die eigentlichen Blockaden. Wenn ihr das Wort BLOCKADE hört oder dass man seine Blockaden lösen muss, denkt ihr schnell, es ginge immer nur um Traumata oder große Themen oder Verstrickungen. Nein! Es sind wirklich die vielen kleinen Konditionierungen die euch im Wege stehen oder besser der Verbindung von Geist und Körper im Wege stehen, damit Energie frei fließen kann.

 

Im Gegensatz dazu ganz kleine Kinder, die nichts von Beurteilungen wissen, keine Bewertungen vornehmen wie: was sind Schmerzen, was ist gut, was ist schlecht, was ist traurig, was ist Freude. Alles was sich durch deren Körper ausdrückt bewerten Babys oder kleine Kinder nicht. Sie drücken es einfach aus. Und dadurch ist der Körper in allen Bereichen im Fluss.

 

Darüber hinaus gibt es schwierige Erfahrungen oder Traumata. Dann neigt ihr dazu diese erstmal zu verdrängen. Das Verdrängte ist aber nicht weg. Es wird in den Körperzellen und im feinstofflichen Körper gespeichert.

 

Dies bedeutet: Wenn ihr gut geerdet seid und ihr euren Körper ganz und gar spürt, würdet ihr gleichzeitig ALLES erkennen…die Schmerzen, die Blockaden. Alles würde auf einmal hochkommen. Das ist der eigentliche Grund für die Abneigung den Geist mit dem Körper verschmelzen lassen zu wollen oder anders ausgedrückt, sich zu erden. Es ist die Angst sich dem zu stellen was da alles hochkommt (Verdrängtes, Blockaden, Traumata oder was auch immer). Ein kleines Kind hat so etwas nicht.

 

Erdung geht also immer einher mit der Bereitschaft sich alles anzuschauen was wir bisher verdrängt haben und uns dem zu stellen?

 

Genau! Deswegen bedeutet Erdung ja auch gleichzeitig Heilung. Denn Blockaden, Traumata aber auch Illusionen, Verstrickungen…würden sich auflösen.

 

Müssen wir dann nochmal zurück blicken in die Vergangenheit und alles Alte anschauen?

 

Nein es geht ja nicht um das „Alte“.

 

Es geht darum zu fragen „habe ich noch was verdrängt?“ Wenn ich etwas verdrängt habe, würde ich denn dann sagen „okay das ist ein altes Ding, muss ich nicht angucken, dann ist es automatisch weg?“ Ja oder nein?

 

Nein, es ist nicht weg.

 

Wenn ihr mit eurem Körper wirklich verbunden seid, dann spürt ihr was sich in eurem Körper festgesetzt hat, wo eine Blockade ist, was wirklich da ist. Im Körper drückt sich dies beispielsweise als Druck, Schmerzen, Stechen, Unwohlsein, Übelkeit… aus. Der Körper hat ein Heilungs-Bewusstsein und möchte den Menschen darauf aufmerksam machen. Es ist eine Einladung gemeinsam mit dem Körper das aufzulösen was sich zeigt. Das ist real, das ist nicht selbst gedacht, keine Illusion. Das spürt ihr ja…und DAS muss aufgelöst werden.

 

Bitte nochmal den Unterschied…was genau soll angeschaut werden?

 

Es geht um das, was verdrängt ist. Wenn etwas Verdrängtes in eurem Körper ist und ihr bereit seid nicht mehr wegzuschauen, dann kommt es hoch und löst sich auch. Es ist nicht etwas wo man lange therapiert oder viel darüber reden muss.

 

Nehmen wir mal an du spürst während einer Meditation deinen Geist, wie schön sich das anfühlt und du könntest dieses Gefühl übertragen in deinen Körper und durch deinen Körper…rein hypothetisch 1:1. Nehmen wir weiter an, diese Energie ist ein Ausdruck von Liebe zu allen Wesen, zu allem Sein. Wenn dieser Zustand erreicht ist, dann bist du der beste geerdete Mensch auf Erden.

 

Nehmen wir weiter an, in deinem Körper sitzen Illusionen, Blockaden usw., dann kann diese Energie ja nicht frei fließen, weil die Illusionen etc. den Energiefluss blockieren würden.

 

Nehmen wir weiter an, du fühlst temporär 1:1 (Liebe zu allen Wesen) und du begegnest jemanden mit dem du nicht in vollkommenem Frieden bist, also irgendetwas zwischen euch ist, dann würde diese Energie nicht mehr fließen können. Du würdest deinem Gegenüber doch nicht mehr in der „Meditationsenergie“ begegnen können, oder? Du bist ja in diesem Kontext blockiert, oder nicht?

 

Der o.g. Zustand in seiner reinsten Form aber würde bedeuten, du bist verbunden mit allen Wesen, du bist mit Mitgefühl zu allen Wesen, in Liebe zu allen Wesen, in Frieden zu allen Wesen, in Freude zu allen Wesen. Und da du das nicht bist, hast du so eine Art Blockade die sich z.B. durch Voreingenommenheit oder Überzeugungen oder irgendetwas anderes ausdrückt.

 

Somit bedeutet Erdung nicht … ich bin sehr gut mit Mutter Erde verbunden. Diese Verbindung ist auch nur ein Aspekt von vielen.

 

Die Wahrheit ist: wer geerdet ist, ist mit Allem verbunden. Denn das ist die Natur von Mutter Erde, dass sie allem Leben Nahrung schenkt, alles liebt und in Mitgefühl zu allen Wesen ist. Wenn du also das Gefühl hast mit Mutter Erde verbunden zu sein, dann ist das nur ein Aspekt.

 

Wahre Erdung bedeutet letztendlich, im Hier und Jetzt mit deinem Geist und mit deinem Körper diese Verbundenheit, diesen Fluss und diese Liebe zu allen Wesen (auch zu allen Dingen, allen Tieren, zu allen Pflanzen, zu allen Menschen, zu allem was existiert) auszudrücken und zu leben. Es geht darum sich mehr und mehr in diese Richtung zu entwickeln, denn dieser Prozess hört nie auf.

 

Dies würde bedeuten, es gibt keine 100%ige Erdung?

 

Was heißt 100%. Selbst wenn du morgen 100% erreichst, gibt es morgen nochmal 10% und übermorgen nochmal 10%. Alles ist immer nur temporär.

 

Wie wird aus deiner Sicht Erdung bisher verstanden?

 

Wer einen guten Kontakt zur Natur hat, vielleicht mit Tieren oder Pflanzen sprechen kann, sich für die Umwelt einsetzt, sich für den Weltfrieden einsetzt, eine Verbindung zu Mutter Erde fühlt…

 

Das ist nicht verkehrt, aber eben nur ein Aspekt, denn gute Erdung heißt zu allen Wesen, in liebevollem Miteinander in Harmonie und Respekt zu sein. Und wie kann dein inneres Licht sich durch deinen Körper so ausdrücken, in reiner Form, wenn du irgendwo, irgendwie eine Art Blockade hast? Dann kann das nicht fließen. Und wenn sich so etwas zeigt, dann ist es doch ratsam oder sinnvoll, dass erst einmal anzuschauen und aufzulösen. Ob es alt ist oder neu ist spielt keine Rolle. Es ist einfach da, es ist im Weg. Also sollte man es erst einmal aus dem Weg räumen.

 

Ich frage mich gerade „was erwarten die Menschen von Erdung und was verändert sich wenn wir geerdet sind? Warum wollen wir überhaupt geerdet sein? Was bezwecken wir damit uns erden zu wollen?“

 

Weil es die Sehnsucht aller Seelen ist. Diesen reinen Geist, euer göttliches Licht zum Ausdruck zu bringen durch euer Dasein im Körper. Diese Sehnsucht ist sozusagen in jedem Menschen eingepflanzt.

 

Dann könnte man ja sagen, wir haben bislang gar nicht verstanden, welche Sehnsucht wir tatsächlich in uns tragen?

 

Nein, nein, ihr habt schon verstanden was ihr für eine Sehnsucht habt. Ihr habt nur nicht verstanden, wie ihr das vollbringen könnt.

 

Könnte man dann sagen, die Suche der Menschen nach dem Sinn des Lebens ist die Frage

 

Wie kann ich meine Göttlichkeit durch den Körper in dieser Welt zum Ausdruck bringen!

Wenn du beginnst das umzusetzen bist du auf dem Weg zu erkennen

» du würdest gerne dienen,

» du würdest gerne zum Wohle Aller deinen Beitrag leisten,

» du bist angekommen,

» du bist in freudiger Erwartung das der Kosmos dir eine Gelegenheit gibt deine Göttlichkeit zum Ausdruck zu bringen

 

Also sind diejenigen auf dem richtigen Weg die sich auf die Fahne schreiben, sie wollen der Menschheit dienen und anderen den Weg zeigen…. 

 

Im Grunde schon, aber wer selber nicht geerdet ist kann sich so viel bemühen wie er möchte, es bleibt unfruchtbar, erfolglos. Denn egal was der Mensch tut, es muss immer einhergehen mit Tugenden wie Respekt zu allen Wesen, Freundlichkeit zu allen Wesen, und vielem mehr. Wenn man all die dazu gehörigen notwendigen Tugenden aufzählen würde, würde man denken, „oh Gott das ist so viel was man tun soll, tun muss um gut geerdet zu sein“. Aber es geht ja gar nicht darum schnell heil zu werden, sondern darum AUF DEM WEG DER HEILUNG ZU SEIN. Die meisten gehen momentan genau die andere Richtung. Sie entfernen sich mehr und mehr von sich selbst, von der Erdung, von der Heilung.

 

Auf dem Weg der Erdung bzw. Heilung zu sein ist niemals gleich sondern immer individuell.

 

Merkmale sind:

Das ihr euch wohl in eurem Körper fühlt, dass ihr das Gefühl habt ihr seid willkommen auf der Erde, willkommen im Körper.

 

Und das ist ja genau das, was die meisten nicht fühlen. Sie haben nicht das Gefühl sie sind willkommen im Alltag, im Sein, im Körper.

 

Ja es ist eher umgekehrt. Wir Menschen empfinden eher „der Körper heißt mich nicht willkommen“. Wir sehen den Körper nicht als willkommenes Geschenk an.

 

Genau. Bevor ihr euch beschäftigt mit allen möglichen tausend Sachen, z.B. um die Frau zu verstehen oder den Mann zu verstehen oder was auch immer… fragt euch erst mal „wer ist denn dieser Körper?“ Lernt zunächst, euren eigenen Körper kennen! Und dieses Kennenlernen ist ein sehr individueller Weg.

 

Priorität für Erdung hat also zunächst das Thema „Mein Körper und ich“?

 

Nichts gegen Hunde oder Katzen. Ihr redet mit euren Hunden, mit euren Katzen, manche mit ihrem Auto oder den Bäumen…aber wer redet mit dem eigenen Körper? Wenn ihr schon mit eurem Auto reden könnt, warum nicht mit eurem Körper? Lasst es doch weg mit Bäumen, Engeln oder Tieren reden zu wollen. Fangt doch ganz einfach erst damit an in Kommunikation mit eurem eigenen Körper zu gehen. Ihr werdet mehr und mehr erstaunt sein und erkennen, dass eurer Körper auch eine Art intelligentes Bewusstsein hat und die Signale eures Körpers wahrnehmen, wie Unpässlichkeit, Krankheit und all das. Der Körper kann euch sehr nützlich sein um eure Unpässlichkeit oder Krankheit zu verstehen. Ich sage nicht, ihr sollt nicht zum Arzt gehen. Ich sage nur, eurer Körper kann euch sehr viele wertvolle Informationen geben um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

 

Kannst du zum Abschluss noch einmal den Unterschied von "Altem" und "Verdrängtem" verdeutlichen.

 

Der Mensch hat im Laufe seiner Lebensjahre viele Erfahrungen gemacht und vieles war ja auch nicht schön und hat es daher nicht als gut und wohlig erfahren und abgespeichert. Meistens ist es alt, also aus der Kindheit oder lange her. Alt im Sinne von abgeschlossen, ich habe keine Resonanz mehr. Daher macht es keinen Sinn mehr sich damit auseinander zu setzen. Lass es ruhen und gut ist es.

 

Oder ist es etwas wie…Ich habe es nur verdrängt. Es ist nicht abgeschlossen, ich habe es verdrängt um mein Leben weiterführen zu können.

 

Ich weigere mich sozusagen, mich weiterhin damit zu beschäftigen.

 

Genau und darum ist es nicht wirklich alt. Es ist immer aktuell. Es wird dir auch immer wieder vor die Nase gehalten…du willst aber nicht hingucken. Es begleitet dich daher immer. Im „besten“ Fall ein Leben lang. Wenn du etwas wirklich verdrängst schlummert es immer in dir.

 

Bist du mit jemandem in Unfrieden und ihr seht euch nicht mehr bleibt es zwischen euch. Solange es nicht gelöst ist nimmt es euch Kraft und ihr seid nicht geerdet, weil ein Teil eurer Energie dazu dient, dies zu verdrängen.

 

Verdrängtes bezieht sich immer auf dieses Erdenleben, diese Inkarnation, ist das richtig?

 

Also, es ist generell möglich in andere Leben zu gucken. Das Problem ist, es wird verwässert. Wenn ihr versucht in anderen Leben etwas anzuschauen ist die Information niemals 1:1. Ihr werdet es nie schaffen die Information 1:1 zu übertragen. Es ist besser im Jetzt im Hier, in diesem Leben achtsam, wachsam und genau zu beobachten. Was du wissen oder verarbeiten sollst, in Bezug auf das, was du verdrängt hast oder was für Themen für dich wichtig sind…das spiegelt sich immer in diesem Leben.

 

Du willst damit sagen dass es überflüssig ist zu gucken wo der Ursprung des Verdrängten ist?

 

Wo der Ursprung liegt, ob dort oder hier …. was du brauchst um es zu erlösen oder um davon frei zu werden findest du in diesem Leben.

 

Informationen und Lösungen findet man also nur im Jetzt und Hier und nicht irgendwo anders?

 

JA! Alles im Hier und besser im Hier als irgendwo anders. Alles andere bringt eher mehr Verwirrung. Wenn ihr in andere Leben schaut, schaut ihr gar nicht in andere Leben. Dann erstellt die Seele so etwas wie ein Model um die Information zu übertragen, die ihr in diesem Leben braucht.

 

Es erscheint euch nur so als ob ihr in andere Leben schaut, weil ihr daran glauben wollt und weil ihr Bilder seht. Wenn die Seele merkt, der Mensch pocht darauf in andere Leben zu schauen, dann versucht die Seele auf diesem Wege Informationen zu übertragen.

 

Könnte man sagen, für die Seele spielt es keine Rolle ob ich an die Illusion der Bilder aus früheren oder anderen Leben glaube. Ihr ist nur daran gelegen, dass ich die Informationen erhalte und annehme. Ich gehe letztendlich nur einen Umweg, denn ALLES wird mir in diesem Leben geschenkt?

 

Daher empfehle ich, es nicht zu tun. Es ist nicht wirklich effizient und bringt euch auch nicht weiter, eher weiter weg. In dem Sinne von „zu glauben, dass ihr nicht voll verantwortlich seid.“ Es ist wie…die Doris von damals hat das vergeigt und jetzt soll die Doris von jetzt das zurecht biegen. Oder ich beteilige mich nur zu 50%, weil ich ja auch nicht zu 100% die Verursacherin war.

 

Aber zu sagen, ich gucke im Hier und Jetzt, in diesem Leben heißt…ICH habe dieses Leben gelebt. Alles ist in meiner Verantwortung. Dieser Ansatz ist besser, weil ihr dann damit beginnt die Verantwortung zu übernehmen für eure Taten oder was auch immer.

 

Genau genommen gibt es auch kein vorheriges Leben. Denn jedes Leben ist ein anderes Leben. Sich damit zu beschäftigen führt letztendlich auch wieder weiter weg und zu weniger Erdung. Denn Erdung heißt immer den Fokus im Hier und Jetzt zu halten.

 

 

Vielen Dank. Das ist eine Menge Information für den Anfang. Ich freue mich darauf, tiefer in dieses Thema einzusteigen.